Straßentheater- und
Musikfestival
6.-8. August 2010,
Kaiserslautern
The Living Music Box (D): Sunshine Songs
Freitag, 6. August, 20.00 h, Fruchthalle
The Living Music Box – das sind Carsten Schnathorst und Torsten „Toto“ Graf, die seit Jahren mit kongenialen Coverversionen der schönsten Popsongs für Furore sorgen. Für ihr neuestes Programm haben die beiden Hamburger – unterstützt von sechs Studiomusikern – ausschließlich Sonnen-Lieder ausgewählt, von a-ha bis Offspring, von Johnny Cash bis Violent Femmes. Ausgefeilte Arrangements, mehrstimmiger Gesang, jede Menge Sommermusik – let the sunshine in!
Six Nation (D)
Freitag, 6. August, 20.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Aus Argentinien, Deutschland, Italien, Kosovo, Polen und Tansania/Sansibar kommen die Musiker, die sich vorgenommen haben, den Reggae mit Elementen des Ska und lateinamerikanischen Rhythmen aufzumischen. Acht Musiker aus sechs Nationen, die sich gegenseitig und dem Publikum ein Stück Kultur, Musik und Lebensgefühl ihrer Herkunftsländer näher bringen: das ist es, was die energiegeladene Show und den mitreissenden Sound von Six Nation wesentlich ausmacht.
Theater Anu (D): Die große Reise
in Zusammenarbeit mit dem Theater Magica
Freitag, 6. August, 21.30 h, Stiftsplatz
Samstag, 7. August, 21.30 h, Stiftsplatz
Theater Anu verwandelt zusammen mit Theater Magica den Stiftsplatz für zwei Nächte in einen Lichterirrgarten aus 3.500 Kerzen, der in dieser Form speziell für Kaiserslautern gestaltet wird. In diesem Labyrinth leben Figuren, die auf der Suche nach dem Weg sind. Sie erzählen von ihren Träumen, vom Nicht-Weiterkommen und von kleinen Inseln des Glücks. „Die große Reise“ eröffnet mit Licht, Bewegung und Soundcollagen eine ungeahnte, poetische Welt, die sich für jeweils drei Stunden begehen, erkunden und erfahren lässt.
MusicaBrass (F): L’écume des rues
Samstag, 7. August,
10.30 h, Start Am Altenhof, 14.30 h, Start an der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 13.30 h, 18.00 h, Start an der Stiftskirche
MusicaBrass hat bislang noch alle zum Tanzen gebracht! Jedes Konzert ist ein theatrales Ereignis und lässt die Klischees von der „Dicke-Backen-Musik“ vergessen. Acht exzellente Musiker spielen nicht nur Posaune, Saxophon, Tuba und Horn, sondern auch mit jedem Klangkörper, den die Straße so zu bieten hat – und das im Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen. Ihr Zeremonienmeister mag nicht der Größte sein, dirigiert aber mit viel Körpereinsatz das Publikum und überwindet alle Sprachbarrieren. Die charmant-verrückte Musikparade ist ein zuweilen interaktiver Spaß für Augen und Ohren!
Theater terra est vita (D): Die Superbraut
Samstag, 7. August,
11.00 h, Start Am Altenhof, 12.30, 15.00 h, Start an der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 14.30 h, 16.00 h, 17.30 Start an der Stiftskirche
Die wunderschöne Bräutigam (sic!) bewegt sich mit der Hochzeitsgesellschaft samt festlich gedeckter Tafel durch die Menschenmenge. Der Brautvermesser sucht den oder die Braut, nimmt Maß und findet einfach niemand Normales. So macht ein Ärzteteam die Hochzeitstafel zum OP-Tisch und beginnt seine Arbeit an der Superbraut... Beeinflusst durch die „Schwarzwaldklinik“ haben die Schauspieler/innen von Theater terra est vita ein Stück über die Sehnsucht nach Schönheit und der großen Liebe erfunden.
Géométrie Variable (F): Berce mon coeur en rock majeur
Samstag, 7. August, 11.30 h, 13.00 h, 16.30 h, vor der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 15.30 h, 18.30 h, Stiftsplatz
Er verwandelt die Straße in eine Arena, er ist der Torero auf dem Asphalt. Er ist ganz Mann, und doch halb Maschine – ein moderner Zentaur. Ohne ein Wort, mit unbeweglichen Gesichtszügen bändigt er seine knatternd-lärmende Einrad-Solex und zieht seine Kreise im Publikum, das respektvoll zur Seite weicht. Seine einzige Schwäche sind die Frauen – mit einer roten Rose zwischen den Zähnen ist er auf der Suche nach der einzig Richtigen, die er mit Vollgas umgarnt.
Angklung-Orchester Farbtöne (D)
Samstag, 7. August, 12.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Auf eine meditative Reise durch den Dschungel von Java entführen auch in diesem Jahr wieder die mehr als 25 Musiker/innen vom Angklung-Orchester Farbtöne der Lebenshilfe Kaiserslautern. Da jedes einzelne der von ihnen gespielten Bambus-Instrumente nur jeweils einen Ton erzeugt, entstehen Melodien hier erst durch das Zusammenspiel - sinnlicher lässt sich wohl kaum erfahren, dass im Miteinander weit mehr entstehen kann als die Summe der einzelnen Teile. Ein Tanz auf dem Vulkan der etwas anderen Art.
Irrwisch (A): Wegenstreits Gäste
Samstag, 7. August, 13.30 h, 15.30 h, Start an der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 14.30 h, 17.00 h, Start an der Stiftskirche
Die Männer im Frack auf Stelzen machen vor nichts und niemandem halt. Mit geradezu kindlicher Begeisterung ordnen sie die Besitzverhältnisse neu – einen Sonnenhut für den Herrn mit der Glatze gegen eine Waffel mit Eiscreme, eine Kamera gegen ein Fahrrad oder auch mal ein größeres Möbelstück. Bei ihren Tauschgeschäften geht es um Besitz und darum, dass man ihn auch neu verteilen kann. Hier wird verschenkt, was einem nicht gehört, genommen und gegeben! Doch keine Angst - Wegenstreits Gäste erzeugen kein Chaos, bloß eine andere Ordnung.
Mind the Gap (GB): I’m with stupid
Samstag, 7. August, 12.00 h, 14.00 h, 16.00 h, Start an der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 14.00 h, 15.00 h, 16.30 h, Start an der Stiftskirche
Ist Dummheit ansteckend? Ist sie eine Kunstform? Oder gar das, was die Welt im Innersten zusammenhält? Riesenhafte Hühner tauchen in der Innenstadt auf und fühlen sich gleich wie zu Hause. Sie gackern und scharren und glucken und gucken sich alles an, was sie interessiert. Sie führen eine Reihe theatraler Experimente durch, erforschen das Wesen und die Kunst der Dummheit und betreiben Feldforschung auf der Suche nach Laborratten für ihre ausgesprochen sinnfreien Experimente.
Dithyrambe (F)
Samstag, 7. August, 13.30 h, 15.30 h, 17.00 h, Martinsplatz
Sonntag, 8. August, 15.30 h, vor der Stiftskirche,
16.30 h, Martinsplatz, 18.30 h, vor der Stiftskirche
Barock is not dead! Zwei stimmgewaltige Damen mit bemerkenswerten Frisuren entdecken Punk und Disco und erwecken Klassiker der Popmusik zu neuem Leben. „Should I stay or should I go“ von The Clash, „Billie Jean“ von Michael Jackson, „Anarchy in the UK“ von den Sex Pistols oder „YMCA“ von den Village People – unterstützt von einer Ukulele bringen Johann Sebastian Bachs Groupies die schrägsten Coverversionen nach Kaiserslautern!
Jinenjo Club (JP): Dengaku Mai [Tanz im Reisfeld]
Samstag, 7. August, 13.00 h, 19.00 h, Hof Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 16.00 h, 19.00 h, Hof Stiftskirche
Zwei Angler geraten über die Frage, wer den dicksten Fisch an Land zieht, in Streit und beginnen einen Sumo-Ringkampf. Fünf Figuren offenbaren tanzend ihren Charakter, bevor sie schließlich zu einem Chor werden. Trommler kommen hinzu und lösen die Szene in einem furiosen Tanz- und Trommelfinale auf. Mit „Dengaku Mai“ präsentieren die Schauspieler des Jinenjo Club aus Japan traditionelle Theaterformen in einem Stück, das sie normalerweise in den von ihnen kultivierten Reisfeldern aufführen. Eine Deutschlandpremiere!
Mimbre (GB): Until now
Samstag, 7. August, 14.00 h, 16.00 h, Hof Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 15.00 h, 18.00 h, Hof Stiftskirche
Die drei bezaubernden Tänzerinnen von Mimbre tragen nicht nur ein, sondern gleich mehrere Leben mit sich herum, und zwar in Koffern. In jedem verbirgt sich ein neues Geheimnis: eine Wäscheleine, eine Blumenwiese oder gar ein Badezimmer, das aus seiner beengenden Behausung heraus wächst. Mit Musik, Tanz und Akrobatik erzählen die drei Frauen ihre Geschichte, die Schwerkraft setzen sie dabei einfach außer Kraft! „Until Now“ entführt in ein poetisches Universum, in dem es um Reisen, Abschied nehmen und die ungeheure Kraft der Freundschaft geht.
De Splittergale (DK)
Samstag, 7. August, 14.00 h, 16.00 h, Martinsplatz
Sonntag, 8. August, 14.30 h, 17.00 h, Martinsplatz
De Splittergale heißt auf deutsch so etwas wie „Die Irren sind los“. In der Tat haben die meisten Mitglieder dieser einmaligen Band Psychiatrie-Erfahrung. Ihre Konzerte sind legendär für die gute Laune, die sie verbreiten. Sie spielen auf alten Straßenmusikinstrumenten wie Singenden Sägen, One-Man-Band-Sets, Löffeln, Maßbändern und Akkordeon genauso wie auf Kaffeetassen, Waschbrettern, Klavieren und Müllsäcken. Und enden nicht selten in ausgelassenen Tänzen mit dem Publikum!
Baltazar Theater (H): Boys, Girls
Samstag, 7. August, 14.30 h, 16.30 h, Stiftsplatz
Sonntag, 8. August, 15.00 h, 16.30 h, Stiftsplatz
Männer, Frauen, Stimmungen, Emotionen... „Boys, Girls“, die neueste Straßentheaterproduktion des Baltazar Theaters aus Budapest, ist Teil einer Fotoinstallation zu den „Zwölf Geboten“. Hier lassen die so genannt geistig behinderten Schauspieler das Ungarn der 30er Jahre und seine Musik zu neuem Leben erwachen. Für dreißig Minuten verwandelt sich der Stiftsplatz in ein Budapester Cabaret, in dem die Vergangenheit zärtliche Verbindungen mit der Gegenwart eingeht.
Théâtre du Cristal (F): Ô!
Samstag, 7. August, 15.00 h, 17.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Sonntag, 8. August, 17.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Sie stehen da, ein wenig verloren, mit einem Koffer in der Hand. Als wären sie gestolpert, aus dem Siebten Himmel gefallen – und mitten unter uns gelandet. Wie aber auch sollen sie ohne Missgeschicke ihren Platz in der Welt finden, wo sie nun einmal zu fünft sind und nur vier Stühle für sie bereitstehen? „Ô!“ (im Französischen wie im Deutschen ein Ausdruck des Staunens) ist ein Tagtraum mit Clowns, voller Poesie, und erzählt mit leisem, federleichtem Humor. Für Zuschauer ab vier Jahren.
Jacob Jensen Band (DK)
Samstag, 7. August, 20.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Die Jacob Jensen Band ist vermutlich weltweit die Nummer eins unter den Rockbands, in denen ausschließlich geistig behinderte Musiker spielen. Seit ihrer Gründung 1989 haben ausgedehnte Tourneen sie durch fast ganz Europa geführt, nach Japan, ins nicht mehr europäische Russland und nach Australien. Mit ihrer höchst tanzbaren Mischung aus eigenen Songs und Coverversionen, von „Losing my religion“ bis „Wonderwall“, sind sie der ideale Soundtrack zum einsetzenden Saturday Night Fever!
Tonfisch (D)
Musiktheater für Menschen ab 4 Jahren
Sonntag, 8. August, 14.00 h, Bühne an der Stiftskirche
Mit Akkordeon, Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und viel Gesang spielen Tonfisch handgemachte Musik mit Einflüssen aus Weltmusik, Gypsy Swing und allem, was den vier Musikern sonst noch zwischen die Flossen gerät. Ein Konzert als Radioshow, bei der die Zuschauer zum Teil des Geschehens werden. Denn da gibt es einen Reggaewurm, der nicht ohne das Publikum singt, eine Ameise sehnt sich nach italienischen Spezialitäten und das Tier im Klavier weigert sich, nach Schlaraffenland zu reisen...
Créahm (B): Cirque Ouille! [Zirkus Aua]
Sonntag, 8. August, 13.00 h, 15.30 h, Martinsplatz
Aua! Das Programm von Cirque Ouïlle!, dem belgischen Clowns-Zirkus aus Liège, ist so dämlich, dass es weh tut! Und natürlich dementsprechend lustig. Mit Ausnahmekünstlern wie Don Sangria, Joel der Automat, Brownshni Show, Elastic Man, in einem explosiven Cocktail aus Akrobatik und Pantomime, Jonglage, Slapstick und Zauberkunst, gerührt und geschüttelt mit einem gehörigen Schuss Wahnsinn, sind die Publikumslieblinge von letztem Jahr auch diesmal wieder mit von der Partie.
The Beez (D): Look what they’ve done to my song
Sonntag, 8. August, 20.00 h, Bühne an der Stiftskirche
The Beez – aus Australien, Deutschland und den USA kommend, in Berlin lebend – haben sich ihr Haus mit anrührenden, albernen, alles und nichts sagenden Popsongs aus aller Welt eingerichtet. Die vier musikalischen Innenausstatter bearbeiten sie so lange, bis das unverwechselbare gewisse Etwas zum Vorschein kommt – ein sehr besonderes und stilvoll musikalisches Feng Shui. Und sie sind exzellente Gastgeber, die erfrischende Lebenslust verbreiten in ihrem Luxus-Penthouse auf dem Dach der Rock- und Popgeschichte, in dem jeder ein sonniges Zimmer mit Aussicht findet.
Alle Fotos: Michael Bause