Nach den großen Erfolgen in den Vorjahren setzen die Lebenshilfe gGmbH Kunst und Kultur und das Theater der Hansestadt Wismar folgerichtig ihre Zusammenarbeit fort und präsentieren auch 2014 das traditionsreiche Kulturereignis gemeinsam, als spannendes und vielfältiges Straßentheater- und Musikfestival, aber auch als künstlerische wie lebensweltliche Grenzüberschreitung. Weit über 150 behinderte und nicht behinderte Künstler/innen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, Argentinien, den USA und Australien machen die Altstadt und den Alten Hafen zur großen Open-Air-Bühne und „boulevART“ zu einem einzigartigen Fest der Begegnung. 

 

Erneut reicht die künstlerische Bandbreite dabei nicht nur vom kleinen Walkact über Puppentheater und Schauspiel bis zur großen Platzbespielung, vom Gesangsduo über sphärische Wiesenkonzerte bis zum zwanzigköpfigen Kinderinstrumenten-Orchester, sondern auch – und das ist ein Charakteristikum dieses Festivals – von Clownereien und Slapstick hin zu theatralen Auseinandersetzungen, die wesentliche Fragen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens verhandeln, wenn auch mitunter im vermeintlich leichten Angang.

 

Am Freitag ab 19.30 Uhr geben einige der Boulevard-Künstler zum Auftakt am Alten Hafen schon erste künstlerische Visitenkarten ab. Heiratswütige Bräute sind dabei ebenso zu erleben wie musizierende Ratten oder freche Clowns, ehe auf der Musikbühne The Choolers zum Tanz bitten in ihrem wilden Stilmix aus Trip Hop und Tom Waits, Barjazz und Hardcore.

 

Am Freitag und Samstag ab 22.15 Uhr lädt das Teatr Osmego Dnia, das schon 2008 mit seiner „Arche“ Wismar begeisterte, zum „Gipfeltreffen“ am Alten Hafen. Ein kritischer Kommentar zu Herrschaft und Machtmissbrauch, ein Appell für die Zivilgesellschaft, eine riesige Platzinszenierung  – dargeboten in der Tradition des polnischen Straßentheaters, mit den einmaligen, fahrbaren Riesenobjekten der Theaterlegende aus Poznan.

 

Am Samstag ab 11.00 Uhr, am Sonntag ab 13.00 Uhr wird die Altstadt zur großen Bühne – für skurrile Olympiareiter, überforderte Bankangestellte, arbeitswütige Zimmermänner, welterklärende Mimen, sagenhafte Kopffüßler, wilde Schaumstoffpuppen, stille Fingerpuppen, jonglierende Liedermacher, eine opernsüchtige Blaskapelle und vieles mehr. Das unübersehbar große Orchestre Miniature in the Park beschließt die Altstadtnachmittage mit Sonnenhits auf Spielzeuginstrumenten in malerischer Kulisse vor St. Marien, ehe N.U. Unruh, Schlagwerker der Einstürzenden Neubauten, mit Trommelsessions für jeweils rund 100 trommelfreudige Festivalbesucher/innen die Abende am Alten Hafen lautstark einläutet.

 

Der Sonntagnachmittag bietet zudem ein umfangreiches Kinder- und Familienprogramm am Alten Hafen. Die Band Randale eröffnet mit Rockmusik für Kinder den Programmreigen auf der Hafenbühne. Jede Menge Mitmachaktionen für Jung und Alt sorgen dafür, dass aus dem Zusehen auch ein kreatives Mitmachen wird – ehe die Publikumslieblinge von The Beez mit ihren herzerfrischenden Coverversionen und einigen neuen Songs das Festival sonnig ausklingen lassen.